Diese Frage wurde mir schon unzählige Male gestellt, und ehrlich gesagt: Ich habe keine definitive Antwort darauf. Meistens treffen sie mich vollkommen unerwartet. Es gibt kein Entkommen. Sie überfallen mich einfach, beinahe so, als würden sie mich aus heiterem Himmel anspringen. Doch wie so oft bringen solche spontanen Eingebungen nicht nur Vorteile, sondern auch ihre Tücken mit sich.
Einerseits ermöglicht mir die Fülle an Ideen, mich kreativ in den unterschiedlichsten Bereichen auszutoben. Hin und wieder öffnen sich Türen, die ich dato noch nicht bewusst wahrgenommen habe. Andererseits stehen die Menge an Ideen manchmal im Weg, vor allem dann, wenn ich mich auf eine einzige Sache konzentrieren und eine Entscheidung treffen muss. In solchen Momenten dreht sich in meinem Kopf ein Karussell aus Gedanken: „Soll ich diese Idee nehmen? Oder doch die andere? Und was ist mit jener, die auch so interessant klingt?“
Um diesem Chaos Einhalt zu gebieten, habe ich ein System entwickelt, das sich für mich bislang sehr bewährt hat. Ich lege spezielle Ordner an, die es mir erlauben, meine Einfälle und Vorhaben übersichtlich zu kategorisieren. Darunter finden sich beispielsweise folgende Hauptordner:
• Thriller
• Unterhaltungsliteratur
• Rezepte für Koch- und Backbücher
• Beiträge für Blogartikel
Jeder Hauptordner in meinem System wird durch sorgsam angelegte und klar definierte Unterordner ergänzt. Das ermöglicht mir, spezifische Ideen, Notizen oder Konzepte innerhalb kürzester Zeit ausfindig zu machen. Dadurch kann ich bei Bedarf nahtlos wieder darauf zugreifen. Dieses methodische Vorgehen hilft mir dabei, Inspirationen effektiv festzuhalten. Zudem gibt mir die klare Organisation das sichere Gefühl, dass keine Idee verloren geht – selbst, wenn ich meine Aufmerksamkeit gerade anderen Dingen widme. Auf diese Weise schaffe ich Struktur in einer oft chaotischen Gedankenwelt. Das wiederum erlaubt es mir, meine Kreativität strukturiert und produktiv zu nutzen.
Vor einigen Jahren entschied ich mich dazu, meinen Laptop gegen einen stationären Computer einzutauschen. Auch wenn ich mit dieser Lösung für zu Hause zufrieden bin, benötige ich für unterwegs eine praktische Möglichkeit, um spontane Gedanken festzuhalten. Ein Tablet, das hierfür oft ideal wäre, gehört nicht zu meinem Besitz, wohl aber ein Handy. Allerdings gestaltet sich das Tippen auf dem kleinen Bildschirm als eher mühsam und zeitraubend. Häufig ist die Idee bereits wieder aus meinem Kopf verschwunden, bevor ich überhaupt Gelegenheit hatte, alles vollständig einzugeben. Die Zeit scheint in solchen Momenten beinahe stillzustehen, während ich mich mit der umständlichen Bedienung abmühe. Aus diesem Grund nutze ich mein Handy unterwegs nur für das Nötigste, wie zum Beispiel zum Telefonieren und für Terminvereinbarungen.
Ich schätze es, meine Gedanken auf möglichst unkomplizierte Art festzuhalten – ohne technischen Firlefanz. Was also bleibt? Ganz klar: die gute alte Methode mit Block und Stift. Dieses Duo hat sich über die Jahre als äußerst praktisch erwiesen und ist mittlerweile fest in meinem Alltag verankert. Ob ich im Café sitze, Zielorte abklappere oder einfach spontan einen Gedanken festhalten will – die Verlässlichkeit und Flexibilität dieser Methode sind unschlagbar. Deshalb zählen Notizblock und Stift inzwischen zur festen Grundausstattung meiner Handtasche.
Jedoch ist es nicht nur unterwegs, sondern auch zu Hause häufig die Unberechenbarkeit meiner Kreativität, die mich vor Herausforderungen stellt. Leider kennt dieser Schaffensdrang keine Rücksicht auf geplante Ruhephasen. Immer wieder kommt es vor, dass ich bereits gemütlich im Bett liege und die Gedanken zur Ruhe gekommen scheinen. Plötzlich taucht eine neue Idee aus dem Nichts auf – oft so lebendig, dass sie sich unmöglich ignorieren lässt. Manchmal handelt es sich auch um einen wichtigen Zusatz zu einem laufenden Projekt, der mir in genau diesem Augenblick einfällt. Um solche wertvollen Eingebung unmittelbar festhalten zu können, habe ich mir eine schlichte, aber wirksame Strategie angeeignet: Ein Notizblock samt Stift findet dauerhaft Platz auf meinem Nachttisch. Die Hürde, den Computer starten oder mich anderweitig aus meiner entspannten Position lösen zu müssen, entfällt komplett.
© Katy Buchholz
Wie sieht es mit Ihrer Kreativität aus? Und wie handhaben Sie Ihre spontanen Einfälle?
Ich bin wie immer sehr gespannt auf Ihre Antworten.
Ähnliche Blogartikel zu diesem Thema:
Kommentar schreiben
Werner Thieke (Sonntag, 17 April 2016 00:31)
Du hast recht, liebe Katy, Ideen kommen und gehen schneller als einem manchmal lieb ist. Für solche Fälle trage ich ein digitales Diktiergerät mit mir herum, da ich mich am Tage im Geschäft aufhalte und mein Latop stetig auf on ist, bin ich für Ideenüberfälle gut gerüstet. Nachts versuche ich einfach nur abzuschalten, wegen einer Idee aufzustehen, bin ich ehrlich gesagt zu faul. Einem besonderen Stress unterliege ich eh nicht, da ich nur schreibe wenn ich Lust dazu verspüre.
Liebe Grüße Werner
Katy (Sonntag, 17 April 2016 08:45)
Lieber Werner,
vielen Dank für deinen Kommentar. Die Idee ein Diktiergerät zu benutzen finde ich super.
Auch ich habe schon versucht, nachts einen Ideenüberfall zu ignorieren. Ohne Erfolg! Entweder, weil ich nicht einschlafen konnte und ihn letztendlich doch aufgeschrieben habe, oder weil mir die Idee am Morgen nicht mehr eingefallen ist.
Anja S. (Donnerstag, 16 Juni 2016 09:41)
Hi Katy,
bei mir sind das Problem auch nicht die Ideen, sondern die Zeit. Im Moment habe ich so viel Inspiration, aber manchmal sind es auch Dinge, die nicht unbedingt zum bisherigen Blogthema passen.
LG Anja
Katy (Donnerstag, 16 Juni 2016 09:56)
Hallo Anja,
das kommt mir ebenfalls sehr bekannt vor. Aber auch hier hat sich für mich die Methode bewährt, alles gleich zu notieren und bei passender Gelegenheit herauszukramen.
Ich wünsche dir weiterhin viele kreative Ideen.
Liebe Grüße
Katy