Selbstzweifel

Baum der mit dem Stamm übers Wasser wächst.
Foto: Peter Buchholz

Wie die meisten Menschen habe auch ich hin und wieder Selbstzweifel.

Was bedeutet das?

Ganz einfach: Zweifel an mir selber. Aber sind die Selbstzweifel wirklich berechtig?

Um diese Frage beantworten zu können, schaue ich mir am besten die Gedanken an, die mir in diesen Momenten durch den Kopf schießen.


1. Frage: Für wen habe ich mit dem Schreiben angefangen?

Antwort: In erster Linie, für mich. Es macht mir Spaß, meine Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich auf diese Art gewisse Dinge verarbeite.

 

2. Frage: Interessiert sich wirklich jemand für meine Blogartikel, die Kurzgeschichten und Gedichte oder den Krimi?

Antwort: Ja! Obwohl ich einen Schreibstil habe, der sich von vielen anderen Autoren unterscheidet, habe ich eine kleine, stetig wachsende Fangemeinde, über die ich mich sehr freue. Dazu zählen nicht nur die Leser/innen, die ich auf Facebook kennengelernt habe, sondern vor allem die Newsletter-Abonnenten.

 

Hier beschäftigt mich auch gleich die 3. Frage: Warum öffnet nur 35-50% meiner Abonnenten den Newsletter?

Antwort: Das kann viele Gründe haben, die ich (wahrscheinlich) nie erfahren werde. Ich kann nur eins tun, weiterhin mein Bestes geben, um den Newsletter so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Außerdem gehe ich davon aus, dass, diejenigen, die den Newsletter nicht mehr haben wollen, ihn abbestellen werden.

 

4. Frage: Warum bekomme ich kaum bis gar keine Rückmeldung, z. B. in Form von Rezensionen etc.?

Antwort: Hier erlaube ich mir (ausnahmsweise) eine Gegenfrage: Stimmt das wirklich?

Nein! Natürlich bekomme ich Rückmeldungen. Die meisten erhalte ich mündlich. Dazu kommen noch die Kommentare zu meinen Blogartikeln und die, zu den Posts auf Facebook.

Dass ich bisher kaum, bis keine Rezension zu meinen Büchern erhalten habe, kann ich mir nur so erklären, dass die Veröffentlichung erst ein paar Monate her ist.

 

Hier heißt das Zauberwort: Geduld.

 

5. Frage: Bin ich ein ungeduldiger Mensch?

Antwort: Ja! Und genau diese Ungeduld weckt in mir hin und wieder die Selbstzweifel.

In diesen Momenten kämpfe ich wie folgt dagegen an: Ich mache mir bewusst, dass ich mehr kann, als ich mir mitunter zutraue. Und, dass mein Tun und Handeln Fußabdrücke hinterlässt und sogar anderen Menschen Freude bereitet.

© Katy Buchholz


Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie auch hin und wieder Selbstzweifel? Und wie gehen Sie damit um?

Ich bin wie immer auf Ihre Antworten gespannt.


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Kommentare: 12
  • #1

    Lui Summer (Freitag, 06 Mai 2016 09:27)

    Ich bin seit Dezember unter den Bloggern. Leider gehöre ich zu den Menschen die alles richtig oder gar nicht machen wollen. Die ersten Besucher abzuwarten und die ersten Kontakte zu knüpfen war eine sehr aufreibende Sache. Besonders schwer wird es, wenn Anfragen an andere Blogger oder Firmen nicht einmal höflich abgelehnt, sondern einfach ignoriert werden.

    Ich habe allerdings immer Rechtzeitig wieder einen Push bekommen durch Kooperationen und Weiterleitungen meiner Artikel durch bekannte Personen und Webseiten.

    Selbstzweifel haben aber auch gute Seiten. Warum sollte ich mich versuchen mich zu verbessern, wenn ich denke es sei eh alles perfekt so wie es ist! Konstruktive Selbstkritik und eingeforderte konstruktive Kritik lassen einen wachsen, aber für die Annahme dieser Kritik braucht es auf jeden Fall eine gesunde Portion Selbstzweifel ;)

  • #2

    Katy (Freitag, 06 Mai 2016 13:15)

    Wer ein gewisses Maß an Selbstzweifel besitzt, hat dadurch die Chance sich weiterzuentwickeln. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht immer leicht ist, dieses Maß zu finden. Besonders, wenn auf ein lange geplantes Projekt kaum, bis keine Rückmeldung kommt.

  • #3

    Werner Thieke (Montag, 06 Juni 2016 10:47)

    Hallo Katy,
    Das ist eigenartig, denn der gleiche Gedanke kommt mir mindestens einmal im Monat und dabei frage ich mich immer wieder, was machen die anderen anders. Manchmal orientiere ich mich auf Amazon und sehe mitunter bei vielen Autoren die Anzahl der Rezensionen, oftmals bis zu 25 Meinungen, wobei ich mich frage, warum ich nur magere 3 Rezis verzeichnen kann.
    Derzeit arbeite ich an einer eigenen Homepage, was auch oft in Selbstzweifel endet, diesen ganzen technischen Kram zu begreifen. Manchmal glaube ich zu blöd oder schon zu alt für diesen Schnick Schnack zu sein. Ich bin immer wieder im Krieg mit den unterschiedlichen Eingaben (Benutzername, Nickname, Keywort, Username, Kennwort, usw.) und dann diese unzähligen englischen Ausdrücke und die für mich oftmals viel zu versteckte Technik, lassen mich immer wieder verzweifeln.
    Du hingegen hast eine wunderschöne Autoren Homepage hin gezaubert, die ich sehr bewundere.
    Liebe Grüße Werner Thieke

  • #4

    Susanna M. Farkas (Montag, 06 Juni 2016 10:50)

    Selbstzweifel? Oh ja! Und zwar viele. Manchmal bestehe ich nur aus Selbstzweifel..so eine Art: Selbstzweifel in Person. Das Schlüsselwort lautet bei mir auch GEDULD und GELASSENHEIT. Getrieben von der Ungeduld, getrieben von der Frage: und interessiert sich jemand für dein Geschreibsl häng ich am PC und warte auf irgendeine Antwort...doch ich seh´und hör´sie nicht...weil ich am falschen Ende sitze und lausche, denn in Wahrheit passiert jeden Tag etwas, jeden Tag erhalte ich eine Antwort auf meine Frage, aber eben nicht so, wie ich sie erwarte! Also: stur bin ich auch noch. Eigenartig oder? Eigenartig, dass wir mit den anderen kommunizieren wollen. Oder müssen? Warum wollen wir überhaupt veröffentlichen? Uns den anderen mit-teilen? Nun gut. Fragen über Frage. Wie immer....

  • #5

    Thomas Meurer (Sonntag, 14 August 2016 20:06)

    Selbstzweifel? Oh ja, das kenne ich nur zu gut. Darum habe ich auch aufgehört als "Profi" zu bloggen und das Projekt Frei & Ehrlich gestartet.

    Je älter ich werde umso häufiger kommen die Selbstzweifel ob ich für das Alter gut genug vorgesorgt habe. Gerade auch finanziell. Denn Altersarmut ist für mich DAS Schreckensszenario schlecht hin.

    Mit Herz & Seele,

    Tom

  • #6

    Katy (Sonntag, 14 August 2016 22:24)

    Hallo Tom,

    ich kann mir vorstellen, dass auf einem Profiblogger ein gewisser Druck herrscht. Ständig müssen neue Beiträge veröffentlicht werden. Fragen wie: Wie kommen sie beim Leser an? Sind die Themen aktuell, oder bin ich nur ein Blogger von vielen? ̶ können mit der Zeit quälend werden. Dass dann Selbstzweifel aufkommen, ist, meiner Meinung nach, vorprogrammiert.
    Mir wäre es zu anstrengend. Deshalb schreibe ich »nur« einen Blogartikel im Monat.

    Da wir beide in etwa im gleichen Alter sind, kann ich deine Angst in Bezug auf die Altersarmut nachvollziehen. Vor allem, weil ich aus gesund. Gründen nicht mehr arbeiten kann. Daher versuche ich, mein Augenmerk aufs Schreiben zu richten.

    Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem neuen Projekt.

    Liebe Grüße
    Katy

  • #7

    Thorsten (Mittwoch, 11 Januar 2017 09:21)

    Ich habe immer Selbstzweifel und das, obwohl ich oft anderes Feedback bekomme. Ich bin in meinem Job recht gut, hab einen großen Bekanntenkreis - aber das allein ist es nicht. Habe oft Zweifel, ob ich bestimmte Dinge richtig mache. Meine Kids auf den richtigen Weg gebracht habe und sie auch weiter gut begleite und so ...

    Sehr gute Frage und schön, dass Du offen damit umgehst. Viel Erfolg und Rezensionen kommen bestimmt bald mehr :)
    Thorsten

  • #8

    Katy (Mittwoch, 11 Januar 2017 10:29)

    Lieber Thorsten,
    vielen Dank für deinen Kommentar und die aufmunternden Worte in Bezug auf den Erfolg und die Rezensionen.
    Deine Zweifel kann ich gut nachvollziehen, da ich auch eine Tochter habe. Aber als Elternteil werden wir diese (damit meine ich die Selbstzweifel) wohl nie ganz los abschütteln können.
    Herzliche Grüße
    Katy

  • #9

    Martina (Sonntag, 30 Dezember 2018 11:44)

    Hallo Katy!
    Natürlich hab auch ich zeitweise Selbstzweifel. Mach ich alles richtig? Sind alle damit zufrieden?
    Dann denk ich mir, "ich bin nur ein Mensch, ich soll nicht für die anderen perfekt sein. Voller Blödsinn" DU sollst jeden Tag für DICH schön und einzigartig gestalten, egal was andere tun oder sagen.
    Es ist dein Leben, dein Weg.
    Somit sind die Selbstzweifel wieder weg.

  • #10

    Katy (Montag, 31 Dezember 2018 09:00)

    Liebe Martina,
    vielen Dank für deine aufmunternden Worte.
    Herzliche Grüße
    Katy

  • #11

    Lonelyroadlover (Donnerstag, 30 Januar 2020 11:32)

    Super Beitrag. Ich erkenne meine Neurosen so gut wieder... � Ich bin aber gelassener geworden im Laufe der Jahre. Einfach weil ja auch nichts dadurch passiert, dass ich mich verrückt mache. Manchmal gibt es keine Antwort auf "Warum hat jemand meinen Newsletter nicht gelesen?" oder "Warum hat keiner kommentiert?" Ich habe mit der Zeit auch erkannt, dass viele lieber mündlich was anerkennen oder eben einfach etwas mögen aber es nicht gleich kundtun möchten (so wie wir Autoren... Hust...). Geduld ist aber auch sowas von nicht mein Ding. � Ganz liebe Grüße!
    Sarah

  • #12

    Katy (Freitag, 31 Januar 2020 09:03)

    Liebe Sarah,
    vielen Dank für dein Feedback Worte.
    Ich gebe dir recht. Es gibt keine Antwort auf die Frage "Warum".
    Herzliche Grüße
    Katy

    PS: Geduld ist auch nicht meine stärkste Seite ;0)