Von dem Moment an, in dem ich meine Laufbahn als selbstständige Schriftstellerin begann, war mir klar, dass der Weg nicht nur von Höhen und Erfolgsmomenten gesäumt sein würde. Tatsächlich war diese Reise ein ständiges Wechselspiel aus glanzvollen Erfolgen und ernüchternden Rückschlägen. Wenn ich heute auf die vergangenen Jahre blicke, wird mir klar, wie prägend gerade diese herausfordernden Phasen für meine persönliche und berufliche Entwicklung waren. Sie forderten mich heraus, meinen Kurs zu überdenken, neue Perspektiven einzunehmen und aus Fehlern zu lernen – Erfahrungen, die schlussendlich genauso prägend für meine Entwicklung waren wie die triumphalen Meilensteine meines Schaffens.
An dieser Stelle möchte ich offen und ehrlich einen Einblick in einige der schwierigsten und herausforderndsten Situationen meiner bisherigen Karriere gebe. Es sind jene Augenblicke, die ich rückblickend, als meine größten „Flops“ betrachten würde. Es handelt sich dabei um Kapitel meiner Geschichte, in denen meine Vorstellungen mit der Realität kollidierten oder ich mit Hindernissen konfrontiert war, die zunächst unüberwindbar erschienen. Gerade diese Erfahrungen haben mir jedoch gezeigt, dass wahres Wachstum mehr benötigt als bloßen Erfolg. Es verlangt die Fähigkeit, aus Rückschlägen neue Kräfte zu schöpfen und durch Widerstände zu einer besseren Version von sich selbst heranzureifen.
1. Mein unerschütterliches Vertrauen in einen österreichischen Verlag wandelte sich in eine bittere Enttäuschung!
Kurz nach der Herausgabe meines ersten Delmenhorst-Thrillers bekam ich eine überraschende Mitteilung. Eine Buchhändlerin wies mich darauf hin, dass mein Werk gravierende Mängel aufwies, und sie es aufgrund dessen nicht mehr verkaufen will. Ihre Worte trafen mich tief, und zugleich schämte ich mich dafür, ihr dieses Buch überhaupt angeboten zu haben. Doch was war schiefgelaufen? Die einzige plausible Erklärung, die mir in den Sinn kam, war ein Versäumnis des vom Verlag beauftragten Lektorats – entweder wurde die Arbeit nur mangelhaft oder gar nicht durchgeführt. Als ich meine Verlegerin darauf ansprach und vorschlug, die Fehler zu beheben, stieß ich auf eine klare Ablehnung. Ihr Verhalten vermittelte mir das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Letztlich blieb mir keine andere Wahl, als sowohl meinen Buchvertrag als auch die Zusammenarbeit mit dem Verlag zu kündigen. Der Vorfall war so erschütternd, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, meine Leidenschaft fürs Schreiben gänzlich aufzugeben.
2. Ich hatte einen Vertrag mit einer Literaturagentur abgeschlossen, allerdings auf einer völlig falschen Grundlage!
Ich war der Annahme, dass die Agentur meine bereits geschriebenen Manuskripte bei Verlagen präsentieren würde. Stattdessen stellte sich heraus, dass der Prozess ganz anders ablief: Die Agentin unterbreitete mir Themenvorschläge, auf deren Grundlage ich eine Handlung entwickeln sowie ein Exposé verfassen sollte. Erst mit diesen Unterlagen macht sich die Agentur auf die Suche nach einem passenden Verlag. Ist ein solcher gefunden und der Vertrag unter Dach und Fach, beginnt erst dann die eigentliche Arbeit am Manuskript. Dieses Vorgehen mag für manche Autoren gut funktionieren, aber für mich war es einfach nicht geeignet. Ich bin jemand, der intuitiv schreibt und sich von seinem Bauchgefühl leiten lässt. Nach einem Jahr wurde daher deutlich, dass unsere Ansätze und Erwartungen nicht zusammenpassen, sodass wir die Zusammenarbeit beendeten.
3. Ich hatte einer Autorenkollegin vertraut!
Zu Beginn meiner Laufbahn vertraute ich einer Kollegin aus der Autorenszene, mit der die Zusammenarbeit zunächst äußerst vielversprechend erschien. Wir tauschten uns kreativ aus und prüften gegenseitig unsere Manuskripte. Mit der Zeit jedoch begann ich, gewisse Ähnlichkeiten zwischen ihren Figuren und Geschichten und meinen eigenen Werken zu bemerken, die mich zunehmend irritierten. Während die ersten Übereinstimmungen noch als möglicherweise zufällig eingestuft werden konnten, häuften sich auffällige Parallelen in einer Weise, die mich stutzig machte. Besonders ins Grübeln brachte mich der Umstand, dass eine ihrer Romanfiguren plötzlich ebenfalls durch einen Autounfall ums Leben kam – genau wie in meinem Werk. Ob Zufall oder nicht, nachweisen konnte ich weder die Ursprünge ihrer Idee noch, ob sie sich bewusst von meinen Geschichten inspirieren ließ. Auch wenn der Verdacht im Raum stand, fehlten mir letztlich handfeste Beweise, die eine solche Annahme stützen könnten. Um zukünftige Ungewissheiten und mögliche Konflikte zu vermeiden, fasste ich einen Entschluss: Ich vertraute ihr meine Manuskripte nicht mehr zum Gegenlesen an und beendete unsere kreative Zusammenarbeit. Dieser Schritt fiel mir nicht leicht, aber er schien unvermeidbar, um meinen eigenen kreativen Freiraum zu schützen.
Inzwischen habe ich das Schreiben von Büchern zu einer festen Grundlage meines Lebens gemacht und daraus meinen Hauptberuf entwickelt, durch den ich finanziell unabhängig bin. Innerhalb der ersten sieben Jahre meiner Selbstständigkeit hatte ich die Gelegenheit, acht Bücher zu veröffentlichen, die sich durch eine beeindruckende Vielfalt an Geschichten und Themen auszeichnen. Besonders stolz bin ich darauf, wie unterschiedlich die Werke sind und welche Resonanz sie bei meinen Lesern hervorrufen. Derzeit liegt mein Fokus auf meinem nächsten Thriller. Es wird wieder eine spannungsgeladene Geschichte, die ebenfalls in der Atmosphäre der Stadt Delmenhorst angesiedelt ist. Mein Ziel ist es, die Leser erneut mit unerwarteten Wendungen, packendem Nervenkitzel und einer emotional mitreißenden Handlung zu begeistern.
Ich lasse mich von Rückschlägen nicht entmutigen. Solche Herausforderungen sind oft wichtige Meilensteine, die mir zeigen, wo noch Potenzial zur Verbesserung liegt. Entscheidend ist es, trotz aller Hindernisse standhaft zu bleiben und konsequent an meinem Ziel zu arbeiten. Mit Ausdauer, Geduld und festem Glauben an meine Fähigkeiten kann ich meine Träume verwirklichen und sie schließlich greifbare Realität werden lassen.
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